Overlocknadeln im Überblick: Die wichtigsten Tipps und Tricks
Eine Overlock Nähmaschine ist ein echtes Arbeitstier. Schließlich wurde sie vor allem für den industriellen Einsatz konzipiert. Die Einsatzmöglichkeiten sind zwar begrenzt. Andererseits überzeugen die Resultate mit Qualität. Nicht zuletzt in Sachen Gleichmäßigkeit. Zumindest mit den richtigen Overlocknadeln. Mit den folgenden Tipps und Tricks findet ihr die richtigen Nadeln für jede Verwendung!
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Das macht gute Overlocknadeln aus!
Die Textilverarbeitung hat eines mit anderen industriellen Bereichen gemein: Es zählt die Effizienz. Eine Möglichkeit, um möglichst kostengünstig zu produzieren, heißt Spezialisierung. Das zeigt sich auch an einer Overlock Nähmaschine. Mit ihr lassen sich schnell hochwertige Nähte herstellen. Der Fokus liegt auf dem Zusammennähen, Versäubern und Schneiden. Und zwar massenweise. Das erkennt man auch an den Overlocknadeln.
Immerhin sind die Ansprüche hoch. Einerseits müssen die Nadeln besonders langlebig sein, um große Mengen an Stoff zuverlässig und in gleichbleibender Qualität bewältigen zu können. Andererseits müssen sie sich aber auch für zügiges Arbeiten mit hoher Geschwindigkeit eignen. Die Unterschiede zeigen sich vor allem im direkten Vergleich mit normalen Nähnadeln.
Das unterscheidet Overlocknadeln von Nähnadeln!
Wie normale Nähnadeln auch, gibt es Overlocknadeln natürlich in verschiedenen Stärken und für verschiedene Stoffe. Trotzdem könnt ihr sie zum einen an der Bezeichnung „ELx“ erkennen. Insbesondere Hersteller wie Pfaff oder zum Beispiel Singer setzen dabei den Gebrauch der ELx-Nadeln beziehungsweise dieser Systemnadeln voraus. Ansonsten stehen die Bezeichnungen „2022“, „2053“ und „2054“ für Overlocknadeln. Daneben weisen sie die folgenden Merkmale auf:
- Sie verfügen häufig über eine zweite Fadenrinne für den Overlock- und Coverstiche.
- Der Schaft ist zudem verstärkt, um der höheren Arbeitsgeschwindigkeit standhalten zu können.
- Und die Spitze ist leicht abgerundet, so dass der Stoff trotz höherer Verarbeitungsgeschwindigkeit nicht beschädigt wird.
- Zusätzlich verfügen die Overlocknadeln über eine besondere Beschichtung, um eine höhere Lebensdauer zu erzielen. Dazu wird meistens Chrom genutzt.
Außerdem werden die Nadeln in einer Overlock im Regelfall mithilfe einer kleinen Schraube fixiert. Auch dies ist der höheren Geschwindigkeit und der stärkeren Belastung geschuldet. Und die tendenziell höhere Qualität wirkt sich zudem auf den Preis aus. Die Kosten für Ersatznadeln sind entsprechend höher. Dennoch solltet ihr das nicht zum Anlass nehmen, zu günstigen Alternativen zu greifen.
Deswegen solltet ihr Overlocknadeln nicht als Schnäppchen kaufen!
Qualität hat ihren Preis. Zumindest bei Overlocknadeln bestätigt sich diese Weisheit immer wieder. Im Gegensatz zu Universalnadeln müssen sie besonders robust sein. Das setzt eine präzise Verarbeitung voraus. Das zeigt sich nicht zuletzt an typischen Makeln günstiger Schnäppchen. So sind die Alternativen häufig leicht krumm oder ihr Nadelöhr ist schief.
Über die Folgen ärgert ihr euch in diesem Fall schnell. Einerseits kann der Stoff beschädigt werden. Andererseits werden die Nähte unsauber. Genauso können Stiche fehlen oder der Faden reißt. Im schlimmsten Fall bricht die Nadel jedoch mitten bei der Arbeit ab. Sogar Schäden an der Maschine lassen sich nicht ausschließen. Daher lohnt es sich auch, beim Kauf genauer hinzuschauen.
Overlocknadeln kaufen: So findet ihr die richtigen Nadeln!
Bevor ihr euch Overlocknadeln kaufen könnt, versteht sich ein Blick in das Handbuch eurer Overlock natürlich von selbst. Denn je nach Hersteller arbeiten manche Maschinen mit den üblichen Universalnadeln. Insbesondere bei Modellen, die explizit für den Hobbybereich angeboten werden, ist das häufig der Fall. Und ihr könnt euch dabei auf den Hersteller verlassen.
Das gilt allerdings umgekehrt genauso! Auch wenn ab und an davon berichtet wird, dass sich mit bestimmten Overlock-Modellen auch die Universalnadeln nutzen lassen. Davon kann man aus den gleichen Gründen wie beim Kauf günstiger Overlocknadeln nur abraten. Vor allem die Gefahr von Schäden an der Maschine ist dabei besonders hoch. Immerhin ist die Gefahr groß, dass ihr die Nadeln falsch einsetzt oder dass sie sich nicht ausreichend fixieren lassen.
So oder so werdet ihr euch beim Nähen immer wieder ärgern, wenn ihr Nadeln mit dem falschen System einsetzt. Wenn eure Maschine für Overlocknadeln konzipiert ist, wird sie schließlich nur mit ihnen optimale Resultate liefern. Das gilt genauso für die Wahl der Nadel in Hinblick auf den jeweiligen Stoff.
Verschiedene Stoffe, verschiedene Overlocknadeln!
Wenn ihr im Besitz einer Overlock Nähmaschine seid, ist euch dieser Punkt bestimmt bewusst. Trotzdem darf dieser Hinweis auch beim Kauf von Overlocknadeln nicht fehlen. Natürlich müsst ihr je nach Stoffart unterschiedliche Nadeln benutzen. Im Grundsatz gilt: Je schwerer der Stoff ist, umso höher ist die Stärke der Nadel.
Allerdings werden auch bei Overlocknadeln die Stoffarten unterschieden. Wie bei Universalnadeln üblich, erkennt ihr den jeweiligen Stoff am Buchstabenkürzel. Mit einem „J“ gekennzeichnete Nadeln eignen sich zum Beispiel für Jeansmaterial. Nadeln mit einem „S“ hingegen für Stretch oder Jersey. Andererseits kann man den jeweiligen Stoff zum Teil an der Kugel erkennen. Gerade Nadeln für Jersey-Stoffe haben meistens eine etwas Kleinere. In jedem Fall vermeidet ihr mit der Wahl der richtigen Overlocknadeln eine unschöne Perforation des Stoffs.
Praxistipp: Wie lange halten Overlocknadeln?
Häufig geht mit höherwertigen Overlocknadeln der Anspruch einher, dass diese besonders lange halten. Leider bestätigt sich das in der Praxis aber nicht ohne weiteres. Spätestens wenn eine Nadel bricht, muss sie ausgewechselt werden. Soviel ist klar. Aber auch bei Overlocknadeln kann mal früher, mal später der Austausch erforderlich sein.
Zwar sind die Nadeln stabiler gebaut. Sie werden durch den besonderen Stich und die höhere Arbeitsgeschwindigkeit aber auch stärker beansprucht. Je häufiger sie eingesetzt werden, umso früher müssen sie daher auch erneuert werden. Sobald ihr das Gefühl habt, dass sie abstumpfen, solltet ihr die Overlocknadeln wechseln. So vermeidet ihr in jedem Fall den etwas komplizierteren Wechsel während der Arbeit!
Overlocknadeln kaufen: Einfach und unkompliziert!
Mit diesen Infos und den Tipps und Tricks zum Kauf solltet ihr jedenfalls keine große Mühe haben, die richtigen Overlocknadeln für eure Maschine zu finden. Mit einem kurzen Blick in das Handbuch wisst ihr sofort, ob ihr spezielle oder Systemnadeln benötigt. Anschließend müsst ihr vor allem auf die richtige Art für den zu verarbeitenden Stoff achten.
Ansonsten lohnt sich der Griff zu Overlocknadeln von namhaften Herstellern. Denn günstige Modelle weisen häufig Fehler auf. So können zum einen die Nadeln krumm sein, wodurch sie schneller brechen.