Die Overlock richtig gut kennenlernen
In unserem Online Overlock Ratgeber ist es unser Ziel, euch so viele unterstützende Informationen zur Hand zu geben wie möglich. Auf unserer Homepage könnt ihr genau nachlesen, was eine Overlock so besonders macht und welche wichtigen Aspekte ihr bei einem Kauf beachten solltet.
In diesem Beitrag werden wir euch die Overlock nun einmal im Detail genau erklären und auf die ersten Schritte mit ihr eingehen.
Viele von euch haben vielleicht Respekt davor, mit 4 verschiedenen Fäden zu nähen und diese einzufädeln. Bei manchen Overlocks, wie der Singer Professional 5, sind es sogar 5 Fäden. Außerdem bringt eine Overlock so viele neue Rädchen, Hebel und Funktionen mit sich, die man eventuell noch nicht kennt.
Wir würden euch gerne eure Bedenken nehmen und zeigen, dass dies alles mit der richtigen Unterstützung und ein klein wenig Übung gar nicht mal so schwierig ist.
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Der Aufbau einer Overlock im Detail
In der Regel haben Overlock Nähmaschinen einen sehr ähnlichen Aufbau und viele Gemeinsamkeiten, auf die wir nun eingehen werden.
Sie alle können Stoff zusammennähen, versäubern und abschneiden. Und das alles in einem Arbeitsschritt.
Je nach Modell und Hersteller gibt es vor allen Dingen Unterschiede im Lieferumfang, in den Zusatzfunktionen und im Zubehör. Natürlich können auch die Beschriftung und Bedienungsanleitung unterschiedlich sein.
Ob eine Maschine mit 4 oder 5 Fäden nähen kann und wie viele Nähprogramme sie besitzt, sind zum Beispiel wichtige Kaufaspekte. Der Grundaufbau ist aber immer ähnlich und diesen wollen wir euch hier näher bringen.
Das Äußere einer Overlock
Der obere Bereich
Wenn ihr eine Overlockmaschine vor euch seht, fallen euch sicher gleich am oberen Teil ihre Garnständer auf. Hier könnt ihr die Garnkonen anbringen. Die meisten Modelle besitzen vier davon, was bedeutet, dass ihr mit 4 Fäden nähen könnt.
Es gibt aber auch 5-Fadige-Overlocks, wie die Singer Professional 5. Über den Garnständern befindet sich der Galgenbaum. Durch diesen wird der Faden durchgezogen, bevor er in die Maschine hineinläuft.
Die vier Rädchen, die ihr ebenfalls am oberen Teil seht, sind für die Fadenspannung verantwortlich. Hier könnt ihr jeden Faden individuell verstellen und damit dafür sorgen, dass die Naht nicht durchhängt oder reißt.
Manche Modelle besitzen eine automatisierte Fadenspannung, bei welcher ihr das Rädchen je nach Stichart und Stoff auf ein bestimmtes Programm einstellen könnt. Bei anderen Modellen stellt ihr die Spannung manuell selbst ein. Wenn ihr den Nähfuß anhebt, wird die gesamte Spannung immer gelöst.
Die Außenseiten einer Overlock
Einstellungsmöglichkeiten
An der Seite befindet sich in der Regel ein kleines Rädchen, mit dem ihr die gewünschte Stichlänge einstellen könnt. Hier könnt ihr bestimmen, wie groß der Stichabstand sein soll. In der Regel liegt dieser zwischen 1 und 4 mm. Bei der Gritzner 788 geht er gar bis 7 mm.
Außerdem könnt ihr die Stichbreite einstellen, je nach Overlock, ist diese bis zu 7 mm breite einstellbar. Ebenfalls seitlich befindet sich ein Handrad für die Bewegung der Nadeln, das Nähfüßchen und das Messer zum Abschneiden des Stoffes.
Eine weitere Zusatzfunktion, die manche Modelle seitlich besitzen, ist ein kleiner Knopf, mit dem der Nähfußdruck eingestellt werden kann. Gerade bei dicken oder besonders dünnen Stoffen ist dies hilfreich.
Funktionen
Jedes Modell hat, wie oben bereits erwähnt, verschiedene Zusatzfunktionen wie z.B. den Differentialtransport. Dieser befindet sich in der Regel ebenfalls als Rädchen an der Seite. Mit ihm könnt ihr die Transportgeschwindigkeit eurer beiden Transporteure verstellen. Jede Overlock Nähmaschine besitzt zwei Transporteure, die den Stoff transportieren. J
e nach Einstellung des Differentials wird der vordere Transporteur langsamer oder schneller. Ziel davon ist es, auch feine und dehnbare Materialien glatt zu halten oder gezielt eine Dehnung zu erreichen. Bei feinem Stoff kann dadurch auch ein Kräuseln vermieden oder gezielt erreicht werden.
Gerade bei der Arbeit mit anspruchsvolleren Stoffen, wie Stretch oder Jersey, ist der Differentialtransport gold wert. Wenn du mit einem Stoff nähst, der sich wellt, kann dem direkt vorgebeugt werden. Zieht sich dein Material umgewollt zusammen, kann dies ebenfalls verhindert werden. Dies erspart dir viel Arbeit, denn du musst deine Nähte nicht mehr glatt bügeln. Und das Nähen macht einfach noch mehr Spaß.
Das Innere einer Overlock
Das Öffnen
Um die Maschine zu öffnen, müsst ihr die Abdeckkappe abnehmen. Oft zieht man diese leicht nach außen und kann sie dann zu sich herunterklappen. Wenn eure Overlock eine Zusatzfunktion in Form eines Auffangbehälters hat, müsst ihr diesen zuerst abnehmen, um an die Abdeckkappe heranzukommen.
Ein Auffangbehälter dient dem Sammeln des abgeschnittenen Stoffes, damit dieser nicht auf den Boden fällt. In der Regel könnt ihr zusätzlich noch die Seite aufklappen, um an die sich dort befindenden Teile heranzukommen. Hier befinden sich zum Beispiel die beiden Greifer. Bei einer Overlock Nähmaschine hast du einen Obergreifer und einen Untergreifer. Der Obergreifer legt Schlingen auf den Stoff und der Untergreifer näht diese Zusammen. So bildet sich eine Overlocknaht.
Farbliche Markierungen im Inneren
In unserer Overlock hat der Hersteller im Inneren eine Abbildung der Maschine eingezeichnet. In dieser sind die verschiedenen Fäden in unterschiedlichen Farben dargestellt. Alle Hebel und Knöpfe sind aufgezeigt und ebenfalls mit entsprechenden Farben markiert. Dadurch können wir sehen, welcher Faden durch welche Teile der Maschine durchgezogen werden muss.
Auch diese entsprechenden Teile wie Ösen, Greifer, Fadenspannung oder ähnliches sind mit den entsprechenden Farben markiert. Es gibt beispielsweise eine roten, blauen, gelben und grünen Faden. Auf der Abbildung ist genau zu erkennen, wie der rote und blaue Faden durch die bestimmten jeweils farblich markierten Fadenspannungen und Ösen gezogen werden muss, um in die beiden Nadeln eingefädelt zu werden. Mit dem gelben und grünen Faden ist der Vorgang gleich. Diese werden am Ende in die beiden Greifer eingefügt. J
Jeder Hersteller handhabt diese Art von Bedienungsanleitung etwas anders. Manche Modelle besitzen zum Beispiel nur farbliche Punkte ohne eine Abbildung oder umgekehrt.
Wichtige Teile im Innenraum
Zum Nähen und Versäumen
Wenn ihr außen das Handrad dreht, bewegen sich im Inneren die Nadeln und die Greifer. Die meisten Overlocks besitzen zwei Nadeln. Es gibt aber auch Modelle mit dreien, um noch mehr mögliche Stichmuster erstellen zu können.
Bei den Greifern gibt es einen Obergreifer und einen Untergreifer. Der obere ist dafür verantwortlich, Schlingen auf die abgeschnittene Materialkante zu legen. Der untere legt gegenteilig die Schlingen unter die abgeschnittene Kante. Mit den beiden Fäden aus den Nadeln wird das Ganze dann fest gestochen. Dadurch entsteht eine strapazierfähige Naht.
Zum Abschneiden des Stoffes
Ein Messer bewegt sich gleichzeitig daneben, um den Stoff, der über die Stoffkante hinwegreicht, abzuschneiden. In der Regel gibt es ein Obermesser und ein Untermesser. Das obere schneidet, wie es der Name bereits verrät, von oben in den Stoff hinein. Dieses sollte unbedingt abnehmbar, wegdrehbar oder blockierbar sein.
Andernfalls könnt ihr mit eurer Overlock nur nähen und gleichzeitig abschneiden. Das untere Messer befindet sich unter der Stichplatte. Durch verschiedene Schnittbreiten könnt ihr hiermit einstellen, wie schmal oder breit eine Naht werden soll.
Einer der ersten Schritte – das Einfädeln der Overlock
Das genaue Einfädeln variiert je nach Modell und Hersteller ein bisschen. Da viele von euch besonders davor Respekt haben, sind mittlerweile einige sehr gute Hilfestellungen entstanden. Bei einigen Modellen, zum Beispiel von der Firma Brother, wird eine DVD-Anleitung mitgesendet. A
ußerdem gibt es sehr gut gemachte Videos auf Youtube zu diesem Thema. Diese könnt ihr euch ansehen und Schritt für Schritt immer wieder nachahmen. Wir möchten euch hier eine kleine Einführung mit den wichtigsten Tipps und Tricks zum Einfädeln geben.
Einfädeln Tipp 1
Solltest du Berührungsängste mit deiner Maschine haben, kann ich dir versprechen, dass wenn du den Vorgang ein paar Mal durchlaufen hast, das Einfädeln wirklich überhaupt kein Problem mehr darstellt. Darum empfehle ich dir, deine Maschine direkt neu einzufädeln, um jegliche Berührungsängste damit zu verlieren.
Einfädeln Tipp 2
Es ist sehr wichtig, beim Einfädeln die richtige Reihenfolge zu beachten. Diese findest du in deiner Bedienungsanleitung. Oft beginnen wir mit dem Obergreifer. Je nach Modell, kann dies aber variieren.
Einfädeln Tipp 3
Die Garnkone wird mit dem dicken Teil nach unten auf den Garnständer gesteckt. Dadurch kann der Faden oben leicht abrollen und einfacher durch die Maschine laufen. Den Galgenbaum zieht ihr im Anschluss ganz heraus, bis er einrastet und zieht den Faden hier durch die entsprechende dritte Öse. Dritter Faden – dritte Öse.
Einfädeln Tipp 4
Jetzt fädelt ihr den Faden in die dritte Öse an der dritten Fadenspannung ein und zieht ihn durch diese hindurch. Er sollte immer gespannt sein und mit Spannung zwischen den beiden Metallblättchen liegen.
Einfädeln Tipp 5
Nun gilt es, immer den Farben zu folgen und den Faden durch alle entsprechend farblich markierten Ösen durchzuziehen bis in den Greifer oder in die Nadel hinein.
Einfädeln Tipp 6
Um euch das Einfädeln zu erleichtern, ist es sinnvoll, eine Pinzette zur Hilfe zu nehmen. Oft wird eine kleine bereits mit der Overlock Nähmaschine mitgeliefert. Mit ihr kommt ihr wesentlich besser an unzugängliche Orte und auch das Durchziehen durch die Ösen ist einfacher.
Quellenangaben:
Weitere Infos auf Wikipedia
Oder beim Hersteller Bernina
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